In diesem 2. Teil des zweiteiligen Artikels finden Sie interessante Informationen über Quarzuhren mit ihrem elektrischen Antrieb und ihre typischen Vor- und Nachteile:
Vor- und Nachteile von Armbanduhren mit Quarzwerk
Uhren mit Quarzwerken sind deutlich einfacher zu produzieren als mechanische Uhren. Entsprechend wird ihnen ein geringerer Wert beigemessen. Hier sollte man allerdings differenzieren. Es gibt tatsächlich jede Menge billiger und minderwertiger Quarzuhren. Auf der anderen Seite gibt es allerdings auch sehr hochwertige Vertreter dieser Gattung, die in Puncto Qualität ihren mechanischen Pendants nicht wirklich nachstehen. Auch hier gibt es bei den Werken erhebliche Unterschiede, wenngleich das Preisniveau in der Regel deutlich unterhalb von dem guter mechanischer Uhren liegt.
Prinzipiell ist das Quarzwerk die fortschrittlichere Version des Uhrenantriebes und eine ganze Weile sah es so aus, als würden sie die klassischen mechanischen Werke komplett verdrängen.
Soweit kam es dann doch nicht. Mittlerweile existieren beide Systeme nebeneinander und bedienen auch ganz verschiedene Zielgruppen und Einsatzbereiche.
Hier sind die wesentlichen Vor- und Nachteile des Quarzantriebes:
Vorteil 1: Quarzuhren sind unkompliziert und pflegeleicht. Mit einer frischen Batterie ist eine Quarzuhr für ein bis zwei Jahre mit Energie versorgt (Je nach Werktyp sogar bis zu 5 Jahre). Während dieser Zeit läuft sie in der Regel völlig wartungsfrei und zuverlässig. Längere Nutzungspausen lassen sie unbeeindruckt. Sie läuft einfach weiter, bis die Batterie erschöpft ist.
Vorteil 2: Armbanduhren mit Quarzantrieb laufen sehr genau. Hier spielen sie den Vorteil ihres Zeitmessprinzips aus. Ein Schwingquarz, der dem Werk auch seinen Namen gibt, sorgt mit seinen hochexakten Schwingungen dafür, dass die Zeitabweichungen im Bereich von wenigen Sekunden im Monat bleiben. Die Uhrzeit muss bei diesem Prinzip also nicht ständig nachgestellt werden (abgesehen von der Winterzeit-, Sommerzeit- oder Datumsumstellung).
Vorteil 3: Quarzuhren sind robust. Im Uhrwerk gibt es wenige bewegte Teile und diese sind alle deutlich unempfindlicher als jene im hochfiligranen Mechanikwerk. Das macht elektrische Werke, zu denen Quarzwerke gehören, widerstandsfähiger gegen mechanische Einflüsse. Gegenüber starken elektrischen oder elektromagnetischen Feldern sind sie allerdings naturgemäß empfindlicher.
Auch Quarzuhren haben natürlich auch Nachteile (oder Besonderheiten)
Hier sind ein paar Beispiele:
Nachteil 1: Bei Quarzmodellen müssen etwa alle 2-5 Jahre die Batterien gewechselt werden. Das ist mit einem gewissen Handlingsaufwand verbunden und kostet auch etwas Geld. Bei einem professionellen Batteriewechsel werden allerdings auch gleich kritische Dichtungen gewechselt und die Wasserdichtigkeit überprüft. Das sorgt für einen langfristig problemlosen Lauf der Uhr für weitere 2 bis 5 Jahre ohne Wartung. Bleibt noch eine kleine Umweltbelastung durch die Knopfzelle, die entsorgt werden muss.
Nachteil 2: Der Sekundenzeiger springt bei einer Quarzuhr nur einmal pro Sekunde um und trifft, technisch bedingt, nicht immer exakt die Skalierungsstriche. Das liegt an dem Antriebsprinzip und der Tatsache, dass hier der Sekundenzeiger nicht ständig unter Federspannung steht. Bei einer mechanischen Uhr hingegen vollführt der Sekundenzeiger typischerweise 5 kleine Schrittchen pro Sekunde und wird durch die Spannung im Räderwerk jeweils exakt in Position gehalten.
Wesentlich mehr Vor- oder Nachteile gibt es bei Quarzuhren gar nicht zu nennen.
Sie sind eindeutig die unscheinbareren, unkomplizierteren und pragmatischeren Antriebe.
Letztendlich ist es eine Frage des persönlichen Geschmackes, des Anspruches und des Einsatzzweckes, ob jemand eher zu einer Automatikuhr, zu einer Handaufzugsuhr oder zu einer Quarzuhr tendiert. In jedem Fall lohnt es sich, auf Qualität zu achten.
Und natürlich auf die Funktion und den Charakter, den die jeweilige Uhr verkörpert.
Im ersten Teil des Artikels „Mechanische Uhr vs. Quarzuhr – Teil 1: Uhren mit mechanischem Antrieb“ finden Sie interessante Informationen über Automatik- und andere mechanische Uhren mitsamt ihren Vor- und Nachteilen.
Erleben Sie Zeit neu!
Ihr Klaus Botta
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3 Kommentare
Man kann einfach zusammenfassen: Wenn es darum geht, die Zeit jederzeit zuverlässig am Handgelenk ablesen zu können, ist eine Quarzuhr unschlagbar und bei gleichem Preis die bessere Uhr.
Sucht man eine Wertanlage oder ein Statussymbol, ist eine mechanische Uhr im Vorteil.
Ästhetisch spielt der Antrieb eine untergeordnete bis keine Rolle.
Umweltschutz (Batterie) sind i.d.R vorgeschoben, denn wenn wir es als Problem ansehen, alle zwei Jahre eine Knopfzelle auszutauschen, müssten wir sehr vieles in unserem Leben ändern.
Ein wesentlicher Vorteil der mechanischen (Automatik-) Uhren gegenüber den elektrischen Quarzuhren ist: Mechanische Uhren brauchen keine Batterie. Damit sind sie erheblich zuverlässiger als Batterieuhren. Auch wenn eine mechanische Uhr einmal stehenbleiben sollte, kann sie überall leicht wieder aufgezogen werden und zeigt dann die Zeit wieder verläßlich an. Ist die Uhrenbatterie leer, muß eine neue Batterie besorgt und eingebaut werden, was zum Beispiel auf Reisen oftmals gar nicht möglich ist.
Batterien belasten darüber hinaus den Geldbeutel und die Umwelt. Wenn es irgendwie geht, sollte man daher auf batteriebetriebene Uhren verzichten und sich für eine richtige Uhr entscheiden.
Gute Darstellung.
Frage: Können elektrische Uhren nach mehrjährigem Liegen mit leerer Batterie evtl. durch undichte Batterien beschädigt werden ?