Was ist ein Schaltjahr?
Was ist ein Schalttag?
Wie wirkt sich ein Schaltjahr auf unser Leben aus? Welche Rolle spielt hierbei die Astrophysik. Welche Regeln und welche Ausnahmen gibt es?
Alle diese Fragen erläutere ich für Sie in diesem kompakten Artikel.
Hier finden Sie lebensnahe Allgemeinbildung anschaulich und gut verständlich in 5 Minuten zusammengefasst. Plus ein paar darüber hinaus gehende Gedanken zu unserem Lieblingsthema, der Zeit.
Ein Schaltjahr ist ein Jahr, das einen Tag mehr hat als „normale Jahre“.
366 Tage anstelle von 365 Tagen.
Ein Schalttag ist genau dieser, alle vier Jahre zusätzlich eingefügte Tag.
So weit, so klar.
Schaltjahre sind diejenigen Jahre, deren Jahreszahl sich durch die Zahl „vier“ teilen lassen. Also beispielsweise die Jahre 2000, 2004, 2008, … 2024, 2028 und so weiter.
Aber wie kommt es dazu, dass jedes vierte Jahr einen Tag mehr hat und wieso gerade die Zahl vier?
Das liegt auch in diesem Fall wieder an der Astrophysik. Und hier konkret an dem Verhältnis der Rotationen der Erde um ihre eigene Achse zur Dauer einer vollständigen Umlaufbahn um die Sonne.
Klingt kompliziert, ist aber im Grunde relativ einfach zu erklären.
Was ist ein Tag, was ist ein Jahr?
Zur Erinnerung: Eine Umdrehung des Planeten Erde um die eigene Achse bezeichnen wir als einen Tag.
Er dauert 24 Stunden = 1 Erdentag. (Anmerkung: Ein Sterntag ist mit 23 Stunden, 56 Minuten und 4 Sekunden etwas kürzer. Wir beziehen uns hier der Einfachheit halber immer auf den irdisch wahrgenommenen Erdentag mit exakt 24 Stunden.)
Einen kompletten Umlauf der Erde um die Sonne (dabei werden beachtliche 940 Millionen Kilometer zurückgelegt) bezeichnen wir als ein Jahr.
Der entscheidende Punkt für die Thematik „Schaltjahr“ ist dabei folgender: Die Erde dreht sich während eines Jahres (= ein vollständiger Umlauf um die Sonne) nicht exakt 365 Mal um die eigene Achse (= 365 Tage), sondern etwa 365 ¼ mal.
Würde man ein Jahr auf 365 Tage festschreiben, würde die Erde innerhalb eines Jahres nicht eine volle Umrundung der Sonne mit 360 Grad schaffen, sondern nur (365 : 365,25) x 360 Grad = 359,75 Grad. Wir würden also in jedem Jahr etwa 0,25 Grad Umlauf verlieren.
Das macht sich innerhalb eines Jahres noch nicht besonders bemerkbar. Nach 100 Jahren hätten wir allerdings bereits 25 Grad Umlaufbahn verloren. Innerhalb von 1.000 Jahren wären es stolze 250 Grad und damit mehr als ein halbes Jahr!
Das ist nicht hinnehmbar, weil sich dadurch unsere Jahreszeiten komplett verschieben würden. (Lesen Sie auch unseren Beitrag zur Tag-Nacht-Gleiche)
Das Schaltjahr im Julianischen Kalender und im Gregorianischen Kalender
Aus diesem Grund wurde im Jahr 45 vor Christus von Julius Caesar ein zusätzlicher Schalttag eingeführt. Der Monat Februar wurde gewählt, weil im Julianischen Kalender nach dem Februar das Kalenderjahr endete.
Selbst diese Maßnahme, also die vierjährige Einfügung eines Schalttages, bildet einen Sonnenumlauf der Erde immer noch nicht perfekt ab, weswegen bei der sogenannten Kalenderreform im Jahr 1582 nach Christus durch Papst Gregor der gregorianische Kalender eingeführt wurde, bei dem innerhalb von 400 Jahren wiederum drei reguläre Schalttage entfallen.
Das betrifft die sogenannten Säkular-Jahre, also beispielsweise die Jahre 1800, 1900, 2100, 2200 usw.
Wie man sieht, wurde durch diese Regel das Jahr 2000 ausgelassen. 2000 war also ein ganz normales Schaltjahr, das dem Vier-Jahres-Rhythmus folgt.
Auch das Jahr 2024 ist ein „normales Schaltjahr“ mit einem zusätzlichen Schalttag, dem 29. Februar.
Am 29. Februar steht die Zeit aus kalendarischer Sicht für einen Tag still.
Der 29. Februar ist so betrachtet – ein geschenkter Tag.
Das hat mich veranlasst, einmal darüber nachzudenken, was das denn für uns Menschen des 21. Jahrhunderts konkret bedeutet.
Pragmatisch betrachtet wird der 29. Februar 2024 ein ganz „normaler Tag“ wie jeder andere sein.
In dem Fall ein Donnerstag, also auch ein normaler Arbeitstag.
Aus der Meta-Perspektive betrachtet, ist es tatsächlich ein echter „geschenkter Tag“.
Für diesen besonderen Tag zahlen wir beispielsweise keine zusätzliche Miete, keine zusätzlichen Zinsen, wir werden (numerisch gesehen) keinen Tag älter. Bildhaft gesprochen, scheint somit die Zeit für einen Tag stillzustehen.
Denken Sie selbst einmal über dieses Phänomen nach. Es lohnt sich. Vor allem, weil es auch dazu beiträgt, wieder etwas bewusster mit dem Phänomen „Zeit“ umzugehen. Falls Ihnen etwas Interessantes dazu einfällt, schreiben Sie es uns gerne in den Kommentaren. Wir sind gespannt, freuen uns über Ihre Gedanken und lernen auch gerne dazu.
Nicht zuletzt passt damit das „Schaltjahr mit seinem Schalttag“ auch wieder sehr gut zu unserer Markenphilosophie „Uhren für den bewussten Umgang mit der Zeit“
Feiern Sie mit uns den 29. Februar als besonderen Tag
Auch in diesem Sinne wünsche ich Ihnen weiterhin ein gutes "(Schalt-) Jahr".
Wenn Sie möchten, treffen wir uns am 29. Februar zu gemeinsamen Gedanken zum Thema „Zeit“ in unserem Büro. Kommen Sie einfach bei uns in Königstein vorbei. Wir nehmen uns gerne Zeit für Sie.
Immerhin ist es ja, wie wir jetzt wissen, für uns alle ein geschenkter Tag ;)
Ich wünsche Ihnen einen entspannten Umgang mit der Zeit,
Ihr Klaus Botta
3 Kommentare
Toll verständliche und sehr informative Erklärung zu dem, alle 4 Jahre, geschenkten Tag 👌👍 mit sogar noch viel mehr Informationen und Hintergrundwissen zu diesem Phänomen.
Es wird schon einen Grund haben 😉 dass ich gerade heute meinen freien Tag habe 😁🙃😊
In diesem Sinne einen entschleunigenden Tag am geschenkten Tag des Jahres, was man mit BOTTA Uhren generell auch schon kann 😊🍀🕡
Ein sehr gut zusammengefasster und dabei gut verständlicher Artikel zum Schaltjahr mit interessanten Informationen drum herum. Einiges habe ich natürlich schon gewusst, aber einiges war mir auch vollkommen neu. ZB. dass auch die Kalenderreformen direkt mit dem Schaltjahr zusammenhängen, oder die Säkulartage waren mit bis dato unbekannt. Dank Ihres Artikels kann ich jetzt wieder mit meinem neuen Wissen angeben! ; ) Vielen Dank ich habe viel gelernt.
Vielen Dank für die gute Erklärung.
Einen schönen Sonntag wünsche ich Ihnen noch.
Beste Grüße aus dem Allgäu
Jens Kretschmann