„Unser Leben ist kompliziert geworden“
Diese Erkenntnis ist nicht ganz neu. Auch die Vorhersage, dass dieser Trend weiter ungebremst anhält, überrascht kaum jemanden. Stress und Überforderung sind allgegenwärtige Herausforderungen. Dieser Trend betrifft nicht nur die Bewohner kosmopoliter Großstädte, sondern gilt mehr oder weniger für die gesamte industrialisierte Welt.
Die wesentlichen Triebfedern dieser Entwicklung sind der technische Fortschritt im Allgemeinen und die globale Vernetzung im Besonderen. Das zeigt sich vor allem im internationalen Warenhandel und im Umgang mit Informationen. „Internet und Digitalisierung“ sind die Schlagworte.
Das weltweite Wissen verdoppelt sich mittlerweile alle 2 Jahre
Vor 10 Jahren lag die Zeitspanne der Wissensverdopplung noch bei fünf bis sieben Jahren. Diese exponentielle Zunahme an Information und Beschleunigung der Innovation bleibt für niemanden folgenfrei.
Wenn Sie über 40 Jahre alt sind, können Sie sich noch an deutlich ruhigere und überschaubarere Zeiten erinnern. Doch auch jüngere Menschen klagen zunehmend über Stress durch Reizüberflutung und ständigem Entscheidungszwang. Den Begriff „Burnout“ gibt es zwar erst seit etwa 30 Jahren, jedoch kennt ihn heutzutage jeder – viele sogar aus eigener leidvoller Erfahrung.
Wie lässt sich nun angemessen mit diesem Phänomen der allgemeinen Verkomplizierung umgehen, wenn man ihm schon nicht entgehen kann? Früher oder später stellt sich wohl jeder diese Frage, besonders wenn er oder sie im Beruf steht oder eine Familie managt.
Ein praktikabler Ausweg kann eine sinnvolle Beschränkung auf die wirklich wesentlichen Dinge des Lebens sein
Stress entsteht unter anderem durch unkritischen Konsum von Medien oder Waren. Ein erster wirksamer Schritt in puncto Medienkonsum könnte sein, nicht jedem Massentrend hinterher zu laufen, nicht sofort jede eingehende Email zu lesen, nicht ständig und überall auf sozialen Netzwerken präsent zu sein. Doch auch regelmäßiges Nachrichten-Sehen oder -Hören erhöht den Distress. Denn diese Medien sind primär die Einfalltore für negative Informationen.
Wer ständig auf dem aktuellen Stand der gesammelten Probleme dieser Welt ist, braucht sich nicht wundern, wenn seine Stimmung und seine Zukunftsperspektive negativer werden. Dabei ist eindeutig nachgewiesen, dass die Welt im Allgemeinen kontinuierlich positiver wird (Buchempfehlung: Matthias Horx „Anleitung zum Zukunftsoptimismus“). Denn auch die Nachrichtendienste sind inzwischen leistungsfähiger und verbreiten ihre Negativ-News umfassender, schneller und effektiver.
Im Fall des Warenkonsums kann es helfen, konsequent darüber nachzudenken, ob die eine oder andere Neuanschaffung das Leben tatsächlich angenehmer macht – oder in Wirklichkeit tatsächlich nur den Alltagsstress erhöht. Denn jede Anschaffung will ausgewählt sein, will besorgt werden, will eingestellt und gewartet werden. Besonders, wenn es sich um technische Produkte handelt, ist dieser Aufwand nicht zu unterschätzen.
Weniger ist tatsächlich oft mehr
"Hässlichkeit verkauft sich schlecht“, so die zentrale Erkenntnis des Designers Raymond Loewy, damals in den 50er Jahren.
„Kompliziertheit verkauft sich heutzutage genauso schlecht“,
... so unsere aktuelle Erfahrung als Entwicklungsbüro für Produktgestaltung und Produktdesign.
Seit der Gründung unseres Designbüros im Jahr 1986 konzipieren und gestalten wir vorwiegend technische Produkte. Wir kennen die Problematik quasi aus der täglichen Arbeit. Entsprechend sehen wir uns auch in der Verantwortung, die Produktwelt möglichst zu vereinfachen und damit das Leben der Benutzer überschaubarer zu gestalten.
„Umso komplexer technische Produkte strukturiert sind, desto gründlicher und intelligenter müssen sie gestaltet werden, um gut bedienbar zu sein.“
So lautet eine zentrale Erkenntnis aus über 30 Jahren Berufspraxis. Für den weitsichtigen, bewussteren Teil der Anwender und Konsumenten sind einfach nutzbare Geräte mittlerweile wesentlich attraktiver als hochkomplexe Alleskönner. Letztendlich liegt es am Kunden, sich für ein hochwertiges, durchdachtes und damit langlebiges Produkt zu entscheiden, anstatt auf ein minderwertiges, kurzlebiges Billigangebot hereinzufallen. Im zweiten Fall sind Stress und Mehraufwand vorprogrammiert.
Verallgemeinernd lässt es sich auch so ausdrücken, wobei dies vorwiegend den bewussteren Teil der Bevölkerung betrifft.
„Je komplizierter die Welt, desto größer die Sehnsucht nach Vereinfachung“.
Die UNO – und damit auch ihr Besitzer – leisten sich bewusst einen humanen Umgang mit der Zeit. Mittlerweile ist unsere Einzeigeruhr auch regelrecht zum Symbol dieser Haltung geworden.
Ein Beispiel für ein langlebiges Produkt mit dieser Zielsetzung ist die Einzeigeruhr UNO von BOTTA design – eine Armbanduhr, welche die Uhrzeit mit nur einem Zeiger anzeigt – ähnlich einem Messinstrument. Ausreichend genau für den Alltag, jedoch sehr intuitiv ablesbar.
Im Markt sind zwei gegenläufige Trends zu beobachten. Auf der einen Seite gibt es immer mehr billige und kurzlebige Massenartikel. Auf der anderen Seite etablieren sich wiederum Produkte, die sich durch Wertigkeit, Langlebigkeit und vielfach auch durch strukturelle Einfachheit auszeichnen. Ein langfristiger Trend zur Vereinfachung von Bedienstrukturen ist darüber hinaus auch in vielen anderen Bereichen des Alltags deutlich erkennbar.
„Qualität statt Quantität“
So lässt sich dieser zweite kulturelle Trend beschreiben. Hierbei handelt es sich um eine durchaus begrüßenswerte Entwicklung, denn sie dient gleichermaßen dem Nutzer und der Umwelt. Wer sich hingegen mit kurzlebigen Wegwerfartikeln umgibt, leistet einen aktiven Beitrag zur Ressourcenverschwendung und Umweltzerstörung.
Doch auch ein weiterer, persönlicher Effekt ist nicht zu unterschätzen:
Wer sich mit minderwertigen Produkten umgibt, schwächt sein Selbstwertgefühl.
Das ist psychologisch einfach erklärbar und auch empirisch nachgewiesen. Hochwertige Produkte hingegen wirken sich in der Regel positiv auf den Selbstwert aus. Zumindest, wenn sie bewusst ausgewählt und sinnvoll genutzt werden. Die Reduktion von Konsum auf ein sinnvolles Maß ist erwiesenermaßen ein probates Mittel, Stress zu mindern und die eigene Zufriedenheit zu steigern.
Zusammenfassend zwei konkrete Empfehlungen zur Reduktion von Alltagsstress:
- Gehen Sie „Informations-Spamming“ aus dem Weg und vermeiden Sie Negativ-Nachrichten, die nicht direkt mit Ihrem Leben zu tun haben, oder auf die Sie ohnehin keinen Einfluss haben.
- Kaufen Sie möglichst wenig, jedoch möglichst wertig.
Und vielleicht probieren Sie es mal mit einer Einzeigeruhr wie die UNO und gönnen sich damit selbst einen bewußteren Umgang mit der Zeit.
Ich wünsche Ihnen einen entspannten Umgang mit der Zeit,
Ihr Klaus Botta